Archiv für den Monat: März 2020

Zwei Wochen Schule daheim

Zwei Wochen zu Hause bleiben. Zwei Wochen Homeschooling, wie man das jetzt ganz modern nennt. Zwei Wochen zu Hause arbeiten… wir haben uns einigermaßen mit der Situation arrangiert. Die erste Woche fühlte sich sonderbar ruhig an. Morgens fanden sich die Kinder und ich am Esstisch ein und wir arbeiteten gemeinsam. Also wir versuchten es. In der zweiten Woche haben wir den Versuch abgebrochen. Keiner von uns konnte so wirklich konzentriert arbeiten. Eine unglaubliche Mailflut brach über uns herein. Bing. Bing. Bing… verteilt über die ganze Woche. Am Ende der Woche hatte ich 65 Mails der Schule im Posteingang und verlor den Überblick.

Das ganze hatte aber auch einen Vorteil: ich weiß nun endlich alle Fachlehrernamen und kann sie alle dem richtigen Kind und dem richtigen Fach zuordnen. Auswendig!

Heute gehen wir in die dritte Woche und die Schule ruderte zurück. Es ist halt für alle eine Ausnahmesituation, in der jeder auch sein persönliches Päckchen zu tragen hat. Und das soll nun berücksichtigt werden. Ab heute schicken die Lehrer nur noch Wochenpläne. Aufatmen. So geht das ganze gleich frustfreier und lässt sich besser planen. Da sogar die Sportlehrer Wochenpläne schicken, findet alle zwei Tage eine Stunde Sport auf unserer Terrasse statt 😉

Die Tochter skypt nun wöchentlich mit der Klavierlehrerin und findet diese Art Unterricht so großartig, dass sie das gerne so beibehalten möchte. Ich gehe zweimal in der Woche für uns und die Schwiegereltern einkaufen. Am Wochenende werkeln wir in Haus und Garten. Und die kleine Hunderunde am Abend ist auch drin. Wir kommen ganz gut klar. Nur einmal hatte ich kurz das Gefühl, ich werde jetzt gleich verrückt. Passenderweise glühte da abends der Himmel so schön und die Abendrunde mit dem Hund wurde spontan vergrößert. Dann gings wieder…

Lebenszeichen

Wie es aussieht, werden wir nun sehr viel Zeit daheim verbringen. Wir haben uns in unser Schneckenhaus zurückgezogen. Ich will es nicht freiwillige Quarantäne nennen, weil wir ja doch wenigstens eine kleine Hunderunde am Tag gehen müssen. Und alle paar Tage sind doch ein, zwei Kleinigkeiten einzukaufen. Aber im großen und ganzen sind alle sozialen Kontakte auf Telefon, Handy und Skype reduziert. Bis auf etwas Kopfweh und allergiebedingten Schnupfen sind wir gesund. Und da bei uns sowohl der Mann als auch seine Eltern gesundheitlich sehr vorbelastet sind und damit zur Risikogruppe gehören, möchten wir das auch gern bleiben. Nie war so deutlich spürbar, wie viele Privilegien wir doch genießen dürfen. Wir haben das Haus und den Garten. Das rettet uns vor Langeweile und Sauerstoffmangel. Wir haben die technischen Möglichkeiten, einfach zu Hause zu arbeiten. Die Lehrer des Gymnasiums versorgen die Kinder sehr umsichtig, besonnen und unkompliziert per Mail mit Arbeitsaufträgen und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Keine Frage, es könnte schlimmer sein. Aber es sind auch erst 5 Tage… Wir versuchen, bei aller Vorsicht die Angst vor den nächsten 5 Wochen klein zu halten.

Und wie sieht`s bei euch aus? Seid ihr noch da? Wie geht`s euch?