Archiv für den Monat: November 2019

Mein Montag

Montag Morgen, der 11. November. Nachdem der große Sohn nach einer langen Erkältung, die hauptsächlich aus einem richtig üblen Husten bestand, heute wieder zur Schule gehen will, könnte ich mich endlich prima an meine To-Do-Liste machen. Ich ergänze die Liste um drölfzig Punkte und übertrage Termine aus meinem Papierkalender in den elektronischen Kalender. Da bleibt wohl nicht mehr viel Woche übrig…

Der Hund hat einen undefinierbaren Allergieschub und einen Abszess hinterm Ohr und wir haben diese Woche endlich unseren Termin in der Tierklinik, nachdem ich mich von unserem regulären Tierarzt dezent über den Tisch gezogen fühle. Ich habe den elften (!) Zahnarzttermin des Jahres. Bis Ende der Woche muss ich einen Gemeindebrief erstellt haben. Und ein lang erwarteter und vielleicht zukunftsentscheidender Termin steht morgen drin. Allerdings müsste ich dazu einen vollständigen Lebenslauf vorlegen. Meinen Lebenslauf habe ich allerdings seit 12 Jahren nicht aktualisiert. Mein Gehirn blubbert schon ein bisschen…

In unserem Schlafzimmer haben wir am Wochenende unser altes Bett abgebaut. Vor 18 Jahren haben wir beide dieses Bett zusammen selbst gebaut und ein bisschen Wehmut ist jetzt dabei. Aber es reicht nun. Das neue Bett steht in seinen Kartons bereits im Flur und wartet darauf, zusammengebaut zu werden. Nur noch schnell streichen. Grün soll das Schlafzimmer werden. Ich freu mich drauf und hole den Farbeimer und den ganzen Kram zu abkleben. Immerhin liegt jetzt schon alles bereit. Aber die Zeit dafür fehlt…

Weil ich nicht weiß, wo ich zuerst hinlangen soll, ziehe ich mich an und beginne mit einem langen Spaziergang mit dem Hund. Das tut gut. Das Gehirn hört auf mit blubbern. Kurz nachdem ich zu Hause bin, kommt auch – Überraschung – der Mann zur Tür hereingeschossen. Achja, es ist St. Martin. Wir haben seit über vier Jahren kein Kind mehr im Kindergarten, aber wie jedes Jahr fragt der Kindergarten nach technischem Beistand für die Veranstaltung und der Mann packt seinen Technikkram zusammen. Er lädt den Kofferraum voll, geht in den Kindergarten aufbauen, fährt nochmal für drei Stunden ins Büro und nun sitzt er wieder im Kindergarten.

Der Farbeimer ist unangetastet. Ein, zwei Punkte der Liste konnte ich abhaken. Ich schreibe erstmal einen Blogbeitrag und mache ein weiteres Häkchen…

Karussellfahrt

Jedes Jahr irgendwann im Sommer kommt sie meistens, die Feststellung der Kinder: Wir waren dieses Jahr noch gar nicht im großen Freizeitpark! Wann fahren wir? Wir waren auch dieses Jahr.

Unsere Familie ist in Sachen Nervenkitzel sehr zwiegespalten. Der Mann steigt ins Kettenkarussell, in die drehenden Tassen und in eigentlich alles, sofern es ausschließlich vorwärts fährt und einem dabei nicht durch große Gefälle oder massive G-Kräfte den Magen umdreht. Mit anderen Worten: ich darf die Kinder beim Achterbahnfahren begleiten. Dafür hasse ich das Kettenkarussell.

Trotzdem bin ich froh, dass die ganz großen Achterbahnen erst ab einem Alter erlaubt sind, in dem ich dann nicht mehr mit einsteigen muss. Dieses Jahr bin ich an die Grenze des mir Möglichen gestoßen, indem ich mit der verrückten Tochter zum ersten Mal die große Holzachterbahn gefahren bin. Der große Sohn ist nicht ganz so verrückt und schüttelt darüber nur den Kopf. Das große wilde Mädchen kennt allerdings keine Angst.

Ungefähr so läuft es im übertragenen Sinne auch gerade bei uns im richtigen Leben. Wir fahren Achterbahn. Alles geht rasend schnell. Manchmal hilft nur Augen zu und durch. Und weiteratmen. Manchmal dreht sich einem auch der Magen um. Aber oft ist es auch alles ziemlich schön.

Und manchmal muss man eben auch mal aussetzen und aus dem ganzen Rummel aussteigen…

Und irgendwann kann man dann auch wieder mitfahren 🙂